Physiotherapie

Früher nannte man sie einfach Krankengymnastik – heute ist daraus die moderne Bewegungstherapie geworden. Der Grund: Die altertümliche Bezeichnung „Krankengymnastik“ wird diesem, durch viele neue Anwendungsmethoden bereicherten Feld schon lange nicht mehr gerecht.

Die Bewegungstherapie ihrerseits…

… wiederum ein Bestandteil der modernen Physiotherapie. Deutschland hinkt hierbei in der Begrifflichkeit schon seit Jahren hinterher. Die meisten Ärzte und deren Vereinigungen, sowie die Krankenkassen leben hier noch im vergangenen Jahrhundert. Auch die Kompetenzen eines modern arbeitenden und sich stetig fortbildenden  Physiotherapeuten unterscheiden sich deutlich zum früheren „Krankengymnasten“.

Allgemein bezeichnet man alle dynamischen Vorgänge im Heilbereich ( z.B. Manuelle Therapie, Lymphgrdainage, Faszientherapie,FBL, ua. …)die sich an die jeweilige Belastbarkeit des Körpers anpassen, als Physiotherapie. Bevor ein solcher Vorgang gezielt zum Regenerieren des Körpers oder zur Vorbeugung gegen Defizite eingesetzt werden kann, steht allerdings zunächst einmal die physiotherapeutische Untersuchung (Befundung) des Patienten an. Hierbei werden nicht nur Einschränkungen in der Beweglichkeit untersucht, sondern auch allgemeine Störungen an der Koordination der Bewegungen, der Ausdauer sowie der Durchblutung und des gesamten Stoffwechsels des menschlichen Körpers. Auch das persönliche und soziale Umfeld wird mit in die Betrachtung einbezogen.

Im Anschluß wird ein individuelles Übungs- und Heilbehandlungsprogramm entwickelt, welches  auf die jeweiligen Bedürfnisse und Voraussetzungen des Patienten zugeschnitten ist. Dabei kann die Bewegungstherapie verschiedene Ziele verfolgen. Einerseits ist es möglich, mit ihrer Hilfe stark belastete oder gar überbelastete Körperpartien langfristig zu entlasten, auf der anderen Seite können auch einzelne Körperpartien speziell für besondere Anforderungen gestärkt werden.

Ein Beispiel: Im Büro–> Computer-Arbeitende sitzen viel. Das ist Fact! Oft sind schleichende Beschwerden im Nacken oder/und im unteren Rücken die Folge und enden dann irgenwann mit Dauerschmerzen. Hierbei fehlt meistens der gezielte Ausgleich, um die Wirbelsäule, die Hüfte, den Nacken mit allen dazugehörenden Strukturen (Muskeln, Faszien, Bänder,..) zu entspannen und gleichzeitig aber auch zu stärken. Oder denken wir an die/der Verkäufe/rin im Laden, die mind.8 Stunden stehen müssen. Hier kann die Physiotherapie ansetzten und einen Umschwung und Umdenken mit dem Patienten einleiten,

Doch die Bewegungstherapie geht noch viel weiter. Neben der verbesserten Funktionen von Gelenken und allen Weichteilstrukturen, dem wiederherstellen des myofaszialen Gleichgewichtes, der Koordination in Bewegungsabläufen …ect., ist die Schulung der Achtsamkeit und Körperwahrnehmung ein wichtiger Punkt. Das Frühwarnsystem im Körper soll wieder geschult werden um gar nicht erst in ein Schmerzzyklus zu geraten.

Die moderne Bewegungstherapie umfasst heute eine ganze Reihe verschiedener „Techniken“, einige von ihnen würde man auf den ersten Blick gar nicht einem solchen Feld zuordnen. So fallen auch z.B. Yoga, Pilates, Tai Chi, Qi Gong und anders mit in den Bereich der Bewegungstherapie. Aber auch Methoden wie z.B. MBSR, Yogatherapie, Meditation, Atemschule, BioFeedback, bilden fließenden Übergänge zum Bereich des Physiotherapeuten.